Der Arbeitsstuhl als Werkzeug

14. Februar 2020

Bimos: Flexible Sitzlösungen für Arbeiten außerhalb des Büros

Stuhl ist nicht gleich Stuhl – ebenso unterschiedlich wie die Arbeitsplätze selbst, sind auch die Anforderungen an den jeweiligen Arbeitsstuhl. Wie jedes Werkzeug ist ein industrieller Arbeitsstuhl ein hoch spezialisiertes Arbeitsmittel. Dabei hat ein Arbeitsstuhl mit einem klassischen Bürostuhl nur wenig gemein und eine tätigkeitsgerechte Stuhlwahl ist ausschlaggebend für einen produktiven Arbeitsfluss.

Die Arbeit im industriellen Umfeld unterscheidet sich grundlegend von der Arbeit im Büro. Ein Arbeitsstuhl muss nicht nur dem Menschen, sondern auch seinem Einsatzbereich – etwa in der Produktion, im Labor oder am ESD – Arbeitsplatz perfekt gerecht werden. Dabei muss er eine Vielzahl komplexer Bedingungen erfüllen.

Die Unterschiede beim Sitzen beginnen schon bei den verschiedenen Bewegungsabläufen und den daraus resultierenden Sitzpositionen. Denn diese unterscheiden sich in Büro und Industrie grundlegend. Statt gleichförmiger Bewegungen ohne jeglichen Kraftaufwand bestimmen im industriellen Kontext komplexe – teils feinmotorische, teils kraftaufwendige – Tätigkeiten den Alltag. Diese Tätigkeiten beeinflussen auch die Sitzhaltung: Wird am Schreibtisch vor allem aufrecht oder zurückgeneigt gesessen, ist für den industriellen Bereich – wie etwa im Labor oder in der Produktion – eine vorgeneigte Sitzhaltung typisch. Um gesundheitliche Schäden des Herz-Kreislauf und des Muskel-Skelett-Systems zu vermeiden, ist es besonders wichtig, dass die Ergonomie eines Industriestuhls den Körper in seiner jeweiligen Position entlastet.

Variable Einstellungen für Mensch und Arbeitsplatz

Eine weitere Besonderheit in der Industrie ist die hohe Bandbreite an unterschiedlichen Arbeitshöhen. Im Gegensatz zum Büro treten im industriellen Kontext häufig hohe Tisch- und Werkstückhöhen auf, die ein großes Einstellspektrum, hohe Stuhlvarianten und eine zusätzliche Ausstattung wie Aufstiegshilfen notwendig machen. Abhängig von den Tätigkeiten muss sich ein Arbeitsstuhl auch schnell und komfortabel in einem größeren Arbeitsbereich bewegen lassen. Verschiedene Fußvarianten wie Gleiter oder Rollen, die der jeweiligen Bodenbeschaffenheit angepasst sind, sollten es dem Anwender ermöglichen, auch im Sitzen ohne großen Kraftaufwand zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen zu wechseln. Zusätzlich sollte der Arbeitsstuhl mit Sitz-Stopp-Rollen ausgestattet sein, die ein Wegrollen beziehungsweise ein Wegrutschen im Moment des Setzens verhindern.

Hinzu kommt, dass ein Bürostuhl zumeist nur acht Stunden täglich von ein und demselben Menschen genutzt wird. Im Mehrschichtbetrieb, wie er in der Produktion häufig die Regel ist, nutzen dagegen mehrere Personen einen Stuhl. Ein Arbeitsstuhl muss sich also leicht einstellen lassen und für eine 24-Stunden-Nutzung besonders robust sein. Während sich der Bürostuhl lediglich an den Menschen anpassen muss, muss der industrielle Arbeitsstuhl die Brücke zwischen Mensch und individueller Arbeitsplatzanforderung schlagen.

Nicht zuletzt spielt auch das spezielle Arbeitsumfeld eine wichtige Rolle: ein Büroarbeitsplatz ist relativ sauber. Dem stehen in der Industrie ganz konträre Umgebung entgegen – einerseits mit viel Ölen, Funkenflug, Fusseln oder Staub, andererseits Reinraumarbeitsplätze, bei denen sich keinesfalls Verunreinigungen absetzten dürfen. In beiden Fällen muss ein Arbeitsstuhl besonders leicht zu reinigen sein und unempfindliche widerstandsfähige Materialen aufweisen. Bei ESD-Arbeitsplätzen muss das Material zudem ableitend sein, um eine Beschädigung der Werkteile zu verhindern.

Industrie-Ergonomie

Eigens für Industrie- beziehungsweise Montagearbeitsplätze entwickelte ergonomische Sitzlösungen sollten in jedem Fall zwei wesentliche Bewegungsabläufe unterstützen. Bei einer meist vorgeneigten Sitzhaltung mit geringem Abstand zwischen Werkstück und Augen sollte die Rückenlehne ständig dafür sorgen, dass der Rücken ideal gestützt bleibt. Für Arbeiten mit häufig wechselnden Sitzpositionen ist es wichtig, dass die Sitzfläche und die Rückenlehne die Körperbewegungen begleiten und stabilisieren.

Mit einer Permanentkontakt-Rückenlehne und einer Synchrontechnik hat das Unternehmen Bioms, einer der europaweit führenden Hersteller von professionellen Arbeitssitzlösungen außerhalb des Büros, diese Grundmechaniken in seinem Arbeitsstuhl Neon integriert. Zusätzlich ist die Form von Neon so gewählt, dass neben einer idealen Rückenabstützung maximale Greifräume entstehen. Bei beiden Grundmechaniken halten sich Lehnen Widerstand und Körpergewicht durch die Gewichtsregulierung stets die Waage.

Robust mit individuellen Einstellungsmöglichkeiten

Um die ergonomischen Eigenschaften eines Stuhls optimal zu nutzen, der von mehreren Personen mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen, wie zum Beispiel Gewicht oder Körpergröße benutzt werden, ist eine intuitive und verständliche Gestaltung der Bedienelemente nötig, mit der sich die Höhe von Rückenlehne und Sitz sowie die Sitzneigung und Sitztiefe individuell auf Mensch und Arbeitsplatz einstellen lassen. Die Materialien, die für Arbeitsstühle in industriellen Fabrik- und Produktionsbereichen verarbeitet werden, müssen äußerst widerstandfähig und robust sein, um auch bei starker Belastung einen schnellen Verschleiß zu vermeiden. Kleinere Beschädigungen sollten sich durch einfaches Austauschen der Polster beheben lassen.

Neben den technischen Eigenschaften sollte ein Arbeitsstuhl für die Arbeit fernab des Schreibtischs auch optisch attraktiv sein. Gute Gestaltung und ein modernes Design sind eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung für die Anwenderakzeptanz von industriellen Sitzwerkzeugen.

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Marco Welke
Geschäftsbereichsleiter
Innovation und Technologie

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