Vandebord bereitet Flugzeugausstattung
aus Alu für neue Aufgaben auf

Ausgemusterte avantgardistischen Airline Trolleys landen aufgepeppt im avantgardistischen Büro.

Seit jeher begeistert Fliegen die Menschheit. Das Unternehmen Vandebord hat es sich zum Ziel gemacht, einen Hauch des Traumes von der Reise in ferne Länder hoch über den Wolken auf den Boden zu bringen. Der Spezialist bereitet Airline-Equipment wie Trolleys und Cases für den Einsatz Zuhause oder am Arbeitsplatz auf. Die Bearbeitung der Oberflächen stellt das Team rund um Gründer Tobias Nottebohm immer wieder vor Herausforderungen. Zur Lösung setzt er auf die Anwendungsberatung von Werkzeug Weber. Erfahren Sie aus erster Hand, wie auch Sie von diesem Know-how im Arbeitsalltag profitieren können.

Sein Name war Programm

Takeoff hat die Welt bereist. In seiner aktiven Zeit hat er sich in unzähligen Starts auf den Weg zu mehr als 1 Millionen Meilen gemacht. New York, London, Moskau und Shanghai – er besuchte die Metropolen der Welt. Das neue Leben begann mit einem Paukenschlag. Abgeschrieben und ausgemustert. Schlimmer geht’s nicht! Irgendein Manager hat einen unternehmensweiten Modellwechsel beschlossen. Schöne Bescherung! Gerettet hat ihn das Unternehmen Vandebord. Heute ist Takeoff glücklicher Bürotrolley.

Das Rohmaterial von Vandebord ist keine am Markt frei zugängliche Ware. Wann welche Airline Flugzeugausstattung austauscht wird nicht veröffentlicht. Hier helfen nur gute Kontakte in der Luftfahrtbranche, man muss immer ein Ohr am Markt haben. Nottebohm, selbst Pilot, hat sich seit der Gründung seines Unternehmens ein breites Netzwerk aufgebaut. Neben den Modellwechseln sind Insolvenzen eine wichtige Bezugsquelle für die Flugzeugausstattung. Auch hier gibt es einen Haken: Da die Versteigerungen bekanntgemacht werden, stehen die wenigen Anbieter der Nische im Wettbewerb. Jede getätigte Akquisition ist für das Unternehmen ein Erfolg.

Takeoff hatte Glück. Ein gewisser Herr Nottebohm interessierte sich für ihn und will ihm eine neue Aufgabe geben. Dazu muss er zunächst eine kurze Reise antreten. Nach Mömbris – nie gehört! Dort soll eine ausführliche Umschulung für einen neuen Aufgabenbereich stattfinden. Das kann man sich ja mal anschauen. Sind ja nur 450 Kilometer. Ein Katzensprung!

Die Zeiten sind längst vorbei, in denen wir in unseren Werkstätten – wie bei Jugend forscht – auf eigene Faust experimentiert haben. Mit dem Weber Berater haben wir für die aufwändigen Restaurierungen schnell die perfekte Einrichtung und Werkzeugauswahl gefunden.

Tobias Nottebohm
Pilot und Vandebord Geschäftsführer

Herzstück der Firma Vandebord ist die Werkstatt.

Hier werden die verschiedenen Trolleys und Cases aufbereitet. Eine knifflige Aufgabe. Selbst bei Serienproduktionen gleicht kein Stück dem anderen. Die Maße der Rahmen weichen immer wieder wenige Millimeter bis zu mehreren Zentimetern voneinander ab. Das Aluminium ist unterschiedlich behandelt. Oftmals ist die Oberfläche eloxiert, mal ist sie pulverbeschichtet, mal foliert. Und jedes Werkstück hat individuelle Gebrauchsspuren. Im Umgang mit den Materialien und der gezielten Aufbereitung liegt das Know-how des Unternehmens. Doch das musste erst aufgebaut werden.

So stand in den ersten beiden Jahren nach Gründung fast ausschließlich Schleifarbeit auf der Tagesordnung. An einen Verkauf war nicht zu denken. „Die ersten Schritte machten wir mit günstigen Heimwerkergeräten. Die waren einer Dauerbelastung aber nicht gewachsen. Bei acht Stunden Einsatz am Tag gaben Sie schnell den Geist auf. Eigene Versuche mit Profigeräten brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Schleifleistung war gering und die Staubentwicklung bedenklich hoch. Stellenweise war es frustrierend – ich fragte mich: Habe ich jetzt zwei Jahre umsonst geschliffen?“ erinnert sich Nottebohm. Bei der Suche nach einer Absauglösung kam er durch einen Tipp auf Werkzeug Weber. „Das Anwendungsgebiet von Vandebord ist sehr speziell“ weiß Stefan Inderwies, Mitarbeiter im Außendienst bei Werkzeug Weber. „In einem kurzen Gespräch wurde mir klar: Das muss man sich vor Ort anschauen, hier ist eine individuelle Lösung gefragt.“

Alu schleifen, entgraten und polieren mit speziellen Maschinen von Festool

Zum gemeinsamen Termin hat Werkzeug Weber noch eine spezialisierte Anwendungstechnikerin angefordert. „Mit Flugzeugtrolleys hatte ich bis zum Termin bei der Firma Vandebord noch keinerlei Erfahrungen. Wohl aber mit den Materialien, aus denen sie hergestellt werden. Ich konnte mein Know-how aus der Bearbeitung zahlreicher Oberflächen bei anderen Unternehmen einbringen. So gelang es verschiedene Verfahren einzugrenzen und dann in der Praxis zu erproben.“ fasst Nadja Körbel, Anwendungstechnikerin bei Festool, zusammen. Gemeinsam machte man sich an die Lösung, wie die Oberflächen geschliffen und weiter bearbeitet werden konnten.

Mit der Unterstützung von Werkzeug Weber machte Vandebord einen Satz nach vorne. Die Möglichkeit, Geräte und Schleifmittel vor dem Kauf gemeinsam zu testen war eine wesentliche Verbesserung und sparte Zeit und Geld. Vorher hat Nottebohm die Ausrüstung selbst zusammengestellt und musste immer wieder nach dem Kauf feststellen, dass das Setup nicht zu einem vertretbaren Arbeitsergebnis führt. Frust war vorprogrammiert. „Dank der langjährigen Erfahrung mit Industrie und Handwerk konnten wir 80% der Wegstrecke im Auswahlverfahren schnell gehen. Die restlichen 20% sind das Feintuning, bei dem wir den Kunden auch begleiten und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir haben den Anspruch, dass unsere Lösungen funktionieren.“ fasst Inderwies die Philosophie von Weber zusammen.

Flugzeugtrolleys mechanisch bearbeitet
und bedruckt

Heute schafft Vandebord mit zwei Mitarbeitern die Aufbereitung von acht Trolleys am Tag. Und gemeinsam mit der Anwendungsberatung von Werkzeug Weber wird dieser Prozess weiter optimiert. Jede neue Serie an Airline-Equipment bringt weitere Besonderheiten mit sich. Das eingespielte Team aus internen und externen Spezialisten löst diese Herausforderungen gezielt und sicher. Tobias Nottebohm ist zufrieden: „Die Zeiten, in denen wir Jahre auf eigene Faust experimentiert haben, sind vorbei. Heute wäre das im laufenden Betrieb auch gar nicht mehr möglich.“ Wenn alle Vorarbeiten erledigt sind, bekommt das Equipment im letzten Schritt das einzigartige, per Geschmacksmuster geschützte, Design. Dann machen sich die Trolleys und Cases auf zu Ihrer letzten Reise, in die Büros und das Zuhause von flugbegeisterten Menschen.

Vor zwei Jahren wurde im letzten Schritt die Frontblende beklebt. Seither ist Takeoff im Bodendienst. Es ist ein Traum. Kein Rütteln bei Start und Landung, keine plötzlichen Turbulenzen. Heute ist er kein einfacher Gebrauchsgegenstand mehr, Takeoff genießt die begeisterten Kommentare der Menschen, die ihn zum ersten Mal sehen. An seine Abenteuer in der weiten Welt erinnert ihn sein schickes Design: Die Namen der Metropolen der Welt sind in großen Lettern auf seiner Außenhülle geschrieben. So verweist er täglich auf den großen Traum der Menschen: Das Reisen in ferne Länder hoch über den Wolken.

Fünf Tipps im Umgang mit besonderen Oberflächen aus Alu und Blechbearbeitung

  • Frühzeitig, am besten von Anfang an, Spezialisten hinzuziehen spart Zeit und vermeidet Frust.
  • Die Möglichkeit, Geräte vor Kauf in der speziellen Anwendung zu testen, beugt einem Fehlkauf vor und spart Geld.
  • Neben der Geschwindigkeit in der Bearbeitung ist auch die Arbeitssicherheit beim Kauf der Geräte zu beachten – der Unternehmer trägt die Verantwortung für seine Mitarbeiter.
  • Bei der Ausrüstung der Arbeitsplätze sind auch die Gewohnheiten der Mitarbeiter zu hinterfragen – die teuerste Lösung bleibt wirkungslos, wenn Mitarbeiter z.B. den Gerätewechsel wegen „Umstecken“ unterlassen.
  • Verlassen Sie sich nicht auf Modelle und Pläne, holen Sie die Anwendungsberater in das eigene Unternehmen.